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Eutonie und Meditation

 Christliche Meditation 

Kontemplatives Beten

Meditieren mit der Formel des Atems

(nach Karlfried Graf Dürckheim)

 

 
 

Einkehrtage  Eutonie und Meditation

 

In diesen Kursen üben wir gemeinsam eine bestimmte Art des Betens bzw. Meditierens, die von den Kundigen als „Kontemplation“ bzw. als „kontemplative Meditation“ bezeichnet wird. Wir bemühen uns darum, uns in das „templum“, den innersten, „heiligen Bezirk“ unseres Herzens, zu versenken. 

Einer der großen Lehrer dieses geistlichen Übungsweges war der evangelische Dichter und Mystiker Gerhard Tersteegen (1697-1769). Was er als „Die liebreiche Übung der Gegenwart Gottes“ beschreibt, ist ein solches schweigendes, von Sehnsucht, Empfänglichkeit und Liebe begleitetes Verweilen am „Ort“ der Gegenwart Gottes im „Grund“ unseres eigenen Wesens und Herzens. Diese Übung und Erfahrung steht im Zentrum der Mystik Tersteegens. In seinem Lied „Gott ist gegenwärtig“ bringt er es so zum Ausdruck: 

Luft, die alles füllet, drin wir immer schweben,
aller Dinge Grund und Leben.

Meer ohn Grund und Ende, Wunder aller Wunder:
ich senk mich in dich hinunter.

Ich in dir. Du in mir. Laß mich ganz verschwinden,
dich nur sehn und finden
.

Du durchdringest alles. Laß dein schönstes Lichte,
Herr, berühren mein Gesichte.

Wie die zarten Blumen willig sich entfalten
und der Sonne stillehalten,

laß mich so still und froh deine Strahlen fassen
und dich wirken lassen.

Wer an dieser Art von Einkehrtagen teilnimmt, sollte mit diesem Übungs- und Erfahrungsweg möglichst schon ein wenig vertraut sein. Zur einführenden Lektüre empfehlen wir das Buch von Reinhard Deichgräber „Gott ist genug. Liedmeditationen nach Gerhard Tersteegen“ (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen), darin insbesondere die Auslegung des Liedes „Gott ist gegenwärtig“ (Seiten 18 bis 34). 

Als hilfreich für den praktischen Vollzug des Meditierens haben sich für uns die Übungsanweisungen von Karlfried Graf Dürckheim (1896-1988) erwiesen. Wir empfehlen sein Buch „Meditieren - wozu und wie?“ (Verlag Herder, Freiburg). 

Was wir miteinander tun, ist also ein Beten und Meditieren im Geiste Tersteegens, verbunden mit den praktischen Hilfen Dürckheims. Es steht aber jedem Teilnehmer unserer Kurse frei, innerhalb des äußeren Rahmens der gemeinsamen Kursgestaltung so zu beten bzw. zu meditieren, wie er es gewohnt ist und wie es in ihm auf seinem inneren Weg gewachsen ist. 

Eine wertvolle Hilfe für die leibliche Seite des Meditierens sind Übungen der Eutonie. Dieses Wort (von griechisch „eu“ = gut, schön, harmonisch und „tonos“ = Spannung) bezeichnet die ursprüngliche Wohl-Spannung bzw. Spannungs-Balance in unserem Körper.  


 

Durch Übungen der Entspannung, des Spürens und der Wahrnehmung fördern wir

-        den Spannungsausgleich in unserem Körper

-        ein gelösteres, freieres Strömen des Atems

-        ein neues „Spürbewußtsein“ im Umgang mit uns selbst, mit den Dingen und mit unseren Mitmenschen.

Wem Eutonie noch unvertraut ist, der kann sich über Theorie und Praxis dieser Arbeit informieren anhand des Buches „Bewußt mit dem Körper leben. Spannungsausgleich durch Eutonie“ von Mariann Kjellrup (Verlag Via Nova, Petersberg 2013).  

Die eutonischen Körperübungen dienen vor allem der Vorbereitung, Einstimmung und Unterstützung des Betens und Meditierens beim Sitzen in Stille. Unser geistliches Üben ist nicht gedacht als freudlose „Pflichterfüllung“, sondern als ein Sich-Öffnen für neue Kraft und Freude am Leben.  

Was nun den äußeren Stil der Tage betrifft, so erbitten und erwarten wir von allen Teilnehmern für die gesamte Dauer der Einkehrtage die Disziplin eines umfassenden Schweigens. Dieses äußere Schweigen aller Teilnehmer ist unbedingt erforderlich, damit jeder einzelne auch zum inneren Schweigen kommen kann. Wir gehen davon aus, daß jeder von uns während dieser Tage eine intensive Zwiesprache mit sich selbst und mit IHM halten möchte. Darum vermeiden wir alles, was uns selbst oder einen anderen Teilnehmer des Kurses von dieser stillen Zwiesprache ablenken könnte. Gerade indem wir auf das Reden und andere Zerstreuungen verzichten, öffnen wir uns für eine besondere, intensive Gemeinschaft auch untereinander. 

Wenn wir die gemeinsamen Tage im Geist eines kontemplativen Schweigens begehen, wird es uns auch nicht stören, daß wir einmal am Tag auch eine Aussprache in der Gruppe haben. An dieser Stelle haben wir die Gelegenheit, uns über unsere Erfahrungen beim Üben auszutauschen und uns mit neuen Impulsen zum geistig-geistlichen Verstehen unserer Erfahrungen auseinanderzusetzen. Auch Einzelgespräche mit einem von uns beiden sind auf Wunsch möglich. 

Zur Gestaltung der Tage gehören auch zwei Tagzeitengebete (morgens und am späten Abend). Wir halten sie in einer schlichten, freien Form nach dem Vorbild der „Louanges des jours“ der Gemeinschaft von Taizé. Die tägliche Eucharistie (das Heilige Abendmahl) am frühen Abend (ebenfalls in einer kurzen, schlichten Form) kann zu einem Kristallisationspunkt des gemeinsamen Erlebens werden. 

Unser Tagesplan sieht normalerweise so aus:

7.00  Wecken und Aufstehen                    

7.30  Meditation (1 x 25 min)               

8.00  Morgengebet                                    

8.15  Frühstück                        

9.00  Impulse und Aussprache                  

10.15  Eutonie                                             

11.15  Meditation (2 x 25 min)                    

12.15  Mittagessen und Pause

15.00  Eutonie

16.15  Meditation (2 x 25 min)

17.40  Eucharistie

18.15  Abendessen und Pause

20.00  Meditation (2 x 25 min)

21.00  Nachtgebet  

Das gemeinsame Üben hat sich als hilfreich und konzentrierend erwiesen. Alle Dinge - ausgenommen natürlich die Pausen, die jeder so gestalten kann, wie er möchte - tun wir gemeinsam. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Stil des Einkehrens, wie wir es hier anbieten, von dem anderer Rüstzeiten oder Exerzitien, bei denen die Teilnehmer ihre geistlichen Übungen einzeln und für sich allein auf ihren Zimmern halten. 

Im Blick auf die leibliche Seite der gemeinsamen Praxis ist folgendes zu beachten. Als Meditationshaltung üben wir das Sitzen in Stille, wie es in Klöstern des Fernen Ostens, aber auch in vielen christlichen Orden und Kommunitäten gepflegt wird. Als Sitzunterlage verwenden wir entweder ein festes Sitzkissen oder ein Sitzbänkchen, gegebenenfalls auch einen einfachen Stuhl oder Hocker,  -  je nachdem, welche dieser Sitzweisen dem Einzelnen vertraut und angenehm ist.  

Das Wichtigste beim Sitzen in Stille ist eine aufrechte, gelöste und doch feste Körperhaltung, z. B.:

 

Halbe Lotus-Haltung

Linker Fuß auf dem rechten Schenkel, rechter Fuß unter dem linken Schenkel. Beide Knie berühren die Matte. Etwas höheres Sitzkissen. 

 


Burmesische Haltung

Ein Fuß locker vor dem anderen. Beide Knie auf der Matte. Mit Sitzkissen.

 

 


Auf einem niedrigen

Sitzbänkchen.

Leicht gepolsterter Sitz.

 

  


Auf einem Stuhl mit gerader Lehne oder einem Hocker ohne Lehne. Die Sitzfläche fällt nicht nach hinten ab. Ein Sitzpolster sorgt dafür, daß die Knie etwas tiefer sind als das Becken. Die Füße ruhen flach und fest auf dem Boden.

  

Für das Sitzen in Stille und die eutonischen Übungen benötigen wir eine weite, bequeme, strapazierfähige Hose, etwa einen Hausanzug oder eine Jogginghose (Kleider oder Röcke sind für unsere Übungen nicht geeignet), dicke, warme Strümpfe und je zwei normale Tennisbälle (Durchmesser ca. 7 cm). 

An dieser Art von Einkehrtagen teilzunehmen ist nur dann sinnvoll, wenn man sie ganz mitmacht. Anmeldungen für nur einen Teil der Zeit können wir nicht annehmen.

 

 

 


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